Nusa Penida - Was ihr unbedingt wissen müsst, bevor ihr euch für einen Besuch der Insel entscheidet

Nusa Penida ist eine Insel, die direkt neben Bali liegt. Sie gehört zur Inselgruppe mit Nusa Lembogan und Nusa Ceningan. Lembogan und Ceningan sind bereits seit 10 Jahren sehr beliebt bei Touristen.

Nusa Penida hingegen ist noch nicht so bekannt, was natürlich seine Vor - und Nachteile hat.

Ich werde euch in diesem Blogpost alles was wir auf der Insel erlebt haben berichten :)

 

Anreise

Taxi:

Wir haben uns in unserem Hotel in Ubud von einem Taxi abholen lassen. Dafür haben wir 320.000 IDR (~22€) bezahlt. Die Fahrtzeit von Ubud bis nach Padang Bai liegt bei ca. 1,5 Stunden. Das hängt allerdings auch immer sehr vom Verkehr ab.

Achtung: Lasst euch von den Taxifahrern nicht verarschen. Wir haben unserem Taxifahrer gesagt, dass wir zum Padang Bai Hafen möchten, zur Anlegestelle von der Fähre. Anfangs war das kein Problem, aber unterwegs hat er uns dann schon erzäht, dass er keine Fähre kennt und er bringt uns zu seinem Freund, der hat ein fast boat. Wir haben ihm ausdrücklich gesagt, dass wir nicht mit dem fast boat fahren möchten. Angekommen am Hafen, kam gleich sein Freund zu uns und hat uns erzählt, dass die Fäher schon seit einem Monat kaputt sei und wir mit ihm fahren müssen. Ich habe ihm das nicht geglaubt, wir sind ausgestiegen, haben den Taxifahrer bezahlt und sind mit unseren Koffern Richtung Wasser marschiert. Dort haben wir dann auch gesehen, dass sie gelbe Fähre (mit welcher wir fahren wollten) bereits einfährt.

Also lasst euch nicht verarschen! Jeder möchte dort sein Geschäft machen und wird euch nur das erzählen, was ihm am meisten von Nutzen ist.

 

Fähre:

Von Padang Bai fährt eine Fähre nach Nusa Penida. Die Fähre könnt ihr ganz gut an ihrer gelben Farbe erkennen.

Die Tickets für die Fähre kosten pro Person 31.000 IDR. ( ~ 2 €). 

Offiziell legt die Fähre immer um 11 Uhr ab. Tatsächlich gestartet sind wir um 11:30 Uhr. Die reine Fahrtzeit von Padang Bai bis nach Nusa Penida beträgt 1,5 Stunden.

 

 

Fast Boat:

Von Nusa Penida und Sanur fahren Fast Boats nach Nusa Penida und auch wieder zurück.  Wir sind von Nusa Penida zurück aufs Festland mit einem Fast Boat vom Mola Mola Express gefahren. http://www.mola-molaexpress.com/

Der Preis liegt bei 125.000 IDR (~8 € ) pro Person.

Achtung: Menschen mit empfindlichem Magen sollten vielleicht doch lieber die Fähre nehmen ;)

 

 

Unterkunft

 

Full Moon Bungalows:

Wir haben 4 Nächte in den Full Moon Bungalows gebucht gehabt. Ich muss sagen ich kann das Hotel leider nicht weiter empfehlen. Ich habe mir zwar vorher die Bewertungen durchgelesen, diese waren auch sehr positiv, aber wir waren ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht. Wer als Backpacker unterwegs ist, keinen großen Standart hat und nicht viel bezahlen möchte, für den ist die Unterkunft genau richtig.

Für 4 Nächte mit Frühstück haben wir 104 € bezahlt.

Wir haben in einem kleinen Bungalow mit Außenbad gewohnt. Das klingt eingentlich ganz gut, wer allerdings keine Kakerlaken und Schnecken im Bad und ein bisschen Komfort und saubere Zimmer haben möchte sollte vielleicht doch ein bisschen mehr bezahlen ;) Auch die Lage des Hotels ist eher ungünstig wenn ihr möglichst viel von den schönen Stellen der Insel sehen wollt. Zwar liegt das Hotel sehr nah am Hafen, aber die die Sehenswürdigkeiten befinden sich alle im Süd-Westen oder Süden der Insel und somit habt ihr immer mindestens eine halbe Stunde Fahrt um zu einem Ausflugsziel zu kommen.

 

Das Problem ist, dass die Insel wirklich noch nicht für Touristen ausgelegt ist und das Hotelangebot sehr mager ist. Wir sind während unsres Aufenthalts auf der Insel genau an einem weiteren Hotel vorbei gefahren und das sah sehr ansprechend aus! Das Hotel heißt Bintang Bungalow. Ich kann nicht mehr dazu berichten,außer dass es direkt am Crystal Beach ist und deutlich schöner zu sein scheint ;)

 

 

Straßen!!!! - Fortbewegung

 

Straßen:

Kommen wir zu den Straßen, wodurch sich dann auch das Fortbewegungsmittel entscheidet :)

Auf Nusa Penida gibt es eine Ringstraße, die einmal um die Insel führt. Im Norden führt diese Straße direkt am Meer entlang, der Rest der Straße geht im Landesinneren weiter. Möchte man die Sehenswürdikgeiten der Insel besuchen, welche im Süden der Insel liegen, muss man die Ringstraße verlassen. Die Ringstraße ist meistens gut geteert und leicht zu befahren. ALLE! anderen Straßen auf der Insel haben nicht viel mit einer Straße zu tun. Es handelt sich eher um Schotterpisten mit riesigen Schlaglöchern und haufenweise Schotter und Felsen.

Ihr Lieben ich sag es euch, der Zustand der Straßen ist eine Katastrophe! Ich übertreibe wirklich nicht. Jeder der bereits auf der Insel war, kann das bestätigen. Wir hatten zeitweise keine Lust mehr uns etwas anzuschauen, weil wir nicht wussten, wie lange wir jetzt wieder auf irgendwelchen unbefestigten Wegen ins Nichts fahren, bevor wir eine Sehenwürdigkeit erreichen.

Auf den Bildern seht ihr Straßen die noch einigermaßen gut sind ;) die richtig schlimmen Wege konnte ich nicht fotografieren, da musste ich mich konzentrieren nicht vom Roller zu fallen :D

 

Roller:

Wir waren die gesamten 5 Tage auf eigene Faust mit dem Roller unterwegs. Hier ein großes Lob an meinen Freund, der uns immer sicher und unfallfrei ans Ziel gebracht hat. ABER: wir würden nicht noch mal auf der Insel mit dem Roller fahren. Mein Po war nach dem 2. Tag wund, weil wir die meiste Zeit über Steine und Schlaglöcher fahren mussten und ich irgendwann wirklich nicht mehr wusste wie ich sitzen soll. Zudem gibt es auf der Insel fast keine Wegweiser und die Menschen verstehen kaum englisch.

Preis: Unser Roller hat pro Tag 70.000 IDR (~ 4,50€) gekostet. Auch hier wieder der Tipp: Tankt an Tankstellen, nicht bei irgendwelchen Privatleuten, da die Tankstellen meistens um die Hälfte billiger sind.

 

Auto:

Wir haben viele Touristen gesehen, die sich für einen Tag einen Fahrer mit Auto gemietet haben. Hier habt ihr den Vorteil, dass ihr in einem klimatisierten (es wird sehr heiß auf dem Roller in der Sonne) Fahrzeug mit einem Einheimischen unterwegs seid. Auch eure Popos werden es euch danken ;)

 

Sehenswürdigkeiten

 

Crystal Beach:

Der crystal beach ist der einzige Strand den man mit dem Roller erreichen kann, ohne dass man eine Steilküste überwinden muss. Auch der Weg mit dem Roller zum Strand ist machbar. Der größte Teil der Straße ist gut befahrbar. Eine kurze Strecke hat sehr viele Schlaglöcher, aber der Rest ist gut!

Am Strand gibt es Liegestühle die man mieten kann, ein paar Stände die Essen und trinken anbieten und ein "Reisebüro" :P, wo man Ausflüge zum Schnorcheln buchen kann.

 

Angels Billabong:

Angels billabong ist ein natural pool, welcher direkt an der Küste liegt und vom Meerwasser immer wieder gefüllt wird. Er schaut unglaublich spektakulär aus, vor allem wenn die Wellen vom Meer über den Rand des Pools spritzen.

 

ACHTUNG: Aber genau das ist das Gefährliche und hat sogar schon Menschen das Leben gekostet. Ist der Meeresspielel so hoch, dass die Wellen den Pool erreichen, schwappt das Wasser aus dem Meer in den Pool. Jeder weiß, dass sich die Wellen dann wieder zurück ziehen. Das passiert auch hier! Die Gefahr dabei ist, steht man zu nah am Rand des Pools und zieht sich die Welle zurück wird man einfach mit raus ins Meer gesogen. Dann hat man kaum eine Chance das zu überleben. Die Klippen außerhalb des Pools sind rau und hoch und die Wellen schlagen mit ihrer ganzen Kraft dagegen. Bitte achtet also darauf, dass ihr nur in den Pool geht, wenn der Meeresspiegel niedrig ist und die Wellen den Pool nicht erreichen!!

 

Anfahrt: Der Weg zum Angels Billabong ist EXTREM schlecht! Wir waren kurz davor aufzugeben und umzudrehen. Aber nachdem man ja nie weiß wie lange man noch bis zum Ziel hat, haben wir es durchgezogen und es hat sich gelohnt! :) Ausgeschildert ist der Weg so gut wie gar nicht. Wir haben uns 3 Mal verfahren bis wir die richtige Kreuzung gefunden haben. Da hilft es nur sich durchzufragen!

 

 

Broken Bay:

Broken Bay kann man schlecht beschreiben, schaut euch einfach die Bilder an. Auf jeden Fall ist es wunderschön! Die Bilder sind nicht bearbeitet, also die Farben dort sind wirklich so toll!

Broken Bay liegt direkt neben Angels Billabong. Es lohnt sich also den furchtbaren Weg auf sich zu nehmen!

Karang Dawa Viewpoint:

Der Karang Dawa Viewpoint ist der wohl bekannteste Punkt auf der Insel. Dort werdet ihr auch die meisten Touristen finden! Aber die Aussicht ist wirklich atemberaubend schön! Von dem Viewpoint hat man eine wunderschöne Sicht auf den Kelingking Beach, die Klippen und das Meer!

 

Anfahrt:

Der Weg hierhin ist auch nicht unbedingt toll, aber deutlich besser als zum angels billabong und broken bay. Es macht Sinn die 3 Sachen an einem Tag anzuschauen, da sie ziemlich nah zusammen liegen.

 

 

Kelingking Beach:

Es ist der schönste Strand den ich bis jetzt in meinem Leben gesehen habe. Allerdings nur von oben ;) Seit kurzem gibt es auch einen "Weg" hinunter zu dem Strand. Natürlich wollte ich unbedingt hinunter. Anfangs ist der Pfad schon sehr steil und man rutscht schnell aus. Aber es ist noch machbar. Als wir 2/3 des Weges geschafft hatten, hat mein Freund gesagt, er geht keinen Schritt mehr weiter, weil er gerne diesen Tag überleben will (ich bin eh schon nur noch auf meinem Po gerutscht :D). Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau wie ich euch den Weg beschreiben soll, aber ich versuche es. Links und rechts vom Weg gibt es ein Geländer aus Bambusstecker (stellt euch am Besten nicht vor, dass die jederzeit nachgeben könnten). Es gibt keine Stufen, man muss sich an den Felsen voran tasten. (Natürlich hatten wir auch nicht das richtige Schuhwerk dabei). Ab dem Punkt wo wir wieder umgedreht sind ging es senkrecht nach unten. Als Stufen dienen hier lediglich noch Bambusstecken. Ich habe wirklich keine Höhenangst, aber bei dem Blick nach unten ist mir ein bisschen mulmig geworden. Noch dazu kam, dass die Sonne genau so stand, dass sie uns direkt angestrahlt hat. Also haben wir beschlossen, den Weg wieder hoch zu klettern. Ich war ehrlich gesagt, schon ein bisschen traurig, aber jetzt habe ich verstanden, warum wir von oben nur einen Menschen an diesem Strand gesehen haben. Es ist einfach ohne richtige Ausrüstung, Kondition und Erfahrung sehr gefährlich dort runter zu steigen. 

Oben angekommen, haben wir den jungen Mann getroffen, der es gewagt hat ganz hinunter zu klettern. Auch er hat gesagt, dass das letzte Stück nur noch klettern und hoffen bedeutet. Unten angekommen sei es atemberaubend schön, allerdings gibt es kein bisschen Schatten. Um ins Meer zu gelangen, muss man ein sehr guter Schwimmer sein, da die Wellen extrem stark und hoch seien.

Jetzt waren wir erst recht froh, dass wir wieder umgedreht sind ;)

Ich würde es vermutlich noch mal probieren mit folgenden Voraussetzungen: Es ist Vormittag und die Sonne steht noch nicht auf der Seite des Weges, ich habe feste Wanderschuhe an und sehr viel zum trinken dabei.

Ich würde sagen, genießt die Aussicht, bis ein besserer Weg gebaut wird :D

 

Atuh Beach

Der Atuh Beach befindet sich im Westen der Insel. Die Aussicht von hier oben auf die Klippen ist auch wunderschön und man wünscht sich, man könnte hinunter an die Menschenleeren Strände kommen.

Der Strand selber ist schön anzuschauen, allerdings nicht geeignet um zu baden. Dafür ist er viel zu flach und steinig.

 

Anfahrt:

Auch hierher ist der Weg wie immer: furchtbar schlecht!

 

Peguyangan Waterfall:

So viel Vorab: Höhenangst solltet ihr keine haben :P

Wie oben bereits erwähnt habe ich keine Höhenangst, aber schaut man durch die Stufen die hinunter führen, direkt ins nichts, dann wird einem durchaus mulmig. 

Der Wasserfall ist eine Quelle die aus den Klippen kommt. Die Quelle ist für die Balinesen heilig und deswegen steht dort unten sogar ein Tempel. Sehr spektakulär ist der Wasserfall nicht, erwartet nicht zu viel. Aber die Aussicht auf die Klippen und das Meer ist mal wieder einen Besuch wert!

 

Anfahrt:

Wir wollten eigentlich nicht zu dem Wasserfall, sondern zu dem Tempeling Forest. Aber nachdem uns niemand den Weg sagen konnte, hat uns irgendwann einfach ein Balinese gefragt ob wir zum Wasserfall wollen. Wir dachten uns, warum nicht, und er hat uns mit seinem Roller bis dorthin begleitet. Die Straßen hier sind ok ;)

 

Schnorcheln mit Manta Rochen:

Unser absolutes Highlight war das Schnorcheln mit den Manta Rochen!!

Den Ausflug gebucht haben wir direkt am Crystal Bay. Dort wurde uns gesagt, wir können jederzeit zu den Mantas fahren, allerdings handelt es sich hierbei um wilde Tiere und wir haben keinerlei Garantie sie zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit die Mantas zu sehen ist ganz in der Früh am größten. Demzufolge haben wir ausgemacht, dass wir am nächsten Tag um 07:30 Uhr am Strand sind und dann starten.

Es gibt zwei Punkte, an denen immer wieder Mantas gesichtet werden. Das ist einmal Manta Bay und Manta Point. Am Manta Bay ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch Mantas zu sehen, allerdings dauert die Fahrt mit dem Boot dort hin lediglich ca. 20 Minuten. Am Manta Point ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch Mantas zu sehen, dorthin dauert die Fahrt jedoch mind 60 Minuten. Wir vereinbarten, dass wir zuerst zu Manta Bay fahren und dann weiter zum Manta Point, falls wir keine Mantas sehen. (puh ganz schön viel Mantas hier :P)

Gesagt, getan. In der Manta Bay hat unser Kapitän gesagt, dass er keine Mantas sehen kann. Wir glaubten ihm und fuhren vorbei an der schönen Steilküste zum Manta Point. Dort zogen wir unsere Ausrüstung an und schwammen in die Richtung, die uns der Balinese zeigt. Zuerst sahen wir einen riesigen Fischschwarm, wie man ihn aus Tierdokus im Fernsehen kennt. Dann sahen wir einige Zeit nichts. Ich wollte schon aufgeben, als ich plötzlich links unter mir die Mantas entdeckte. Ich hatte im ersten Moment erst mal Panik und griff nach der Hand von meinem Freund. Wir waren jetzt umgeben von ca 8 Mantas, die uns umkreisten. Ich kann euch nicht beschreiben, was ich gefühlt habe. Es war wie in einer anderen Welt. Die Mantas schweben so ruhig und lautlos durch das Wasser, dass ich mich wieder beruhigt habe und diesen Moment voll genießen konnte. Immer wieder haben sie uns umkreist und waren so nah, dass wir nur unsere Arme ausstrecken hätten brauchen und wir hätten sie berührt. Das haben wir uns allerdings beide nicht getraut ;) Nach einer gefühlten Ewigkeit haben uns die Mantas wieder verlassen und wir sind überglücklich und total überwältigt zurück aufs Boot! Das war eine Erfahrung die ich nie wieder vergessen werde!

 

Preis:

- Manta Bay:170.000 IDR pro Person

- Manta Point: 350.000 IDR pro Person

Hätten wir bereits in Manta Bay Mantas gesehen, hätten wir den ersten Preis bezahlt. Da wir aber bis zum Manta Point gefahren sind, haben wir 350000 IDR bezahlt.  Wir waren nur zu zweit auf dem Boot. Im Preis inbegriffen war die komplette Schnorchelausrüstung mit Flossen und Schwimmwesten.

 

 

Fazit

Die Insel hat wirklich wunderschöne Ecken und ist noch sehr unberührt. Wer auf Abenteuerurlaub steht und keinen Wert auf Luxushotels legt, für den ist die Insel genau richtig.

Solltet ihr jedoch tolle Hotels oder einfach Wege zu euren Ausflugszielen bevorzugen, dann wartet lieber noch ein paar Jahre.

Für uns waren die 5 Tage auf der Insel ein riesiges Abenteuer und wir bereuen es nicht hier gewesen zu sein. Wir haben in der Zeit lange nicht alles gesehen, was wir gerne angeschaut hätten und es ist nicht auszuschließen, dass wir wieder kommen ;)

 

Bis bald,

 

eure Theresa

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