Lissabon - eine Stadt auf sieben Hügeln

Diesmal ging es für mich und eine Freundin für ein langes Wochenende nach Lissabon.

Tag 1

Die Fluggesellschaft TAP Portugal brachte uns in nur drei Stunden dorthin. Und trotz der vielen Vorurteile in Bezug auf Billigairlines und kleineren Fluggesellschaften kann ich diese nur empfehlen.

In Lissabon angekommen kauften wir uns die Viva Viagem Karte, womit uns jede Fahrt mit der Metro ein wenig günstiger (1,30 € anstatt 1,45€) kommt und die wir immer wieder aufladen können.

Da unsere Unterkunft in der Nähe der Metrostation Alfameda liegt, war diese Art der Fortbewegung für uns perfekt. Denn Autofahren in Lissabon ist nach ersten Beobachtungen zufolge wirklich kein Spaß und auch absolut unnötig.

Da wir unsere Handgepäcktrolleys erstmal loswerden wollten steuerten wir zuerst unsere Unterkunft an, wo leider noch niemand da war. Kein Problem, denn hier sind so viele kleine Cafés, worin man sich locker ein wenig die Zeit vertreiben kann.

 

Nach dem wir Einchecken konnten starteten wir sogleich unsere Sightseeingtour durch Lissabon.

Von Alfameda fuhren wir mit der grünen Metrolinie bis nach Baixa-Chiado, ein perfekter Ausgangspunkt um Lissabon zu erkunden.

Die ersten hundert Meter sind wir erstmal in der Hauptstraße von Encarnação gelaufen, aber da wir es viel interessanter fanden die kleinen Seitengassen zu erkunden, sind wir irgendwann einfach abgebogen.

Hier sind wir an einer der drei Standseilbahnen Lissabons vorbei gekommen. Wir sind jedoch mit keiner davon gefahren, da diese tatsächlich nur einen Hügel hinauf und wieder hinunter fährt, und das ganze kostet pro Person 3,60 €. Aber hübsch anzusehen war sie dennoch, vor allem als sich gefühlte 100 Touristen in die schmale Bahn quetschten.

 

Weiter ging es durch zauberhafte Gassen ins Viertel Santa Catarina, von wo aus wir einen traumhaften Ausblick auf Lissabon genießen konnten.

 

Von dort gelangten wir nach São Paulo und nach Mercês. Diese drei Viertel bilden gemeinsam die Stadtgemeinde Misericórdia.

Auf unserem weiteren Weg kamen wir am Parlament, Marquês de Pombal und schließlich auch am Praça Marquês de Pombal vorbei.

Direkt dahinter liegt der größte innerstädtische Park Lissabons Parque Eduardo VII, wo wir in der Sonne eine ausgiebige Pause einlegten und die Menschen beobachten. 

Hier beschlossen wir, dass wir für den ersten Tag genug gesehen hatten und machten uns auf dem Weg zu unserer Unterkunft.

Am Abend suchten wir ein Italiener in unserem Viertel auf, welchen ich hier jedoch nicht nennen möchte, da das Essen leider nicht besonders war ;-).

Tag 2

Heute hatten wir sehr geteiltes Wetter. Morgens wurden wir von Sonnenschein geweckt, kurz drauf hat es geregnet und etwas später kam wieder die Sonne. Aprilwetter eben!

Gegen Mittag haben wir uns auf die Suche nach dem Elevador de Santa Justa, ein Fahrstuhl der einen nach oben auf eine Plattform mit wunderschönem Ausblick über Lissabon bringt. Der Eintritt hierfür kostet 5,15€, hat man jedoch die Viva Viagem Karte zahlt man pro Fahrt (hoch und runter) jeweils 1,40€ und um direkt auf die Plattform zu kommen nochmal 1,50€.

Man kann das ganze natürlich auch zu Fuß gehen, dann spart man sich ein paar Euros. Wir wollten jedoch mit den Fahrstuhl fahren.

Die Aussicht oben war einfach nur wow! Da sieht man erst wie groß diese Stadt tatsächlich ist.

Denn obwohl Lissabon die Hauptstadt ist, hat man hier nicht wirklich das Gefühl in einer Großstadt zu sein.

Für nachmittags hatten wir uns überlegt bei einer Free Guided Tour von Chill Out Tours mitzumachen.

Der Treffpunkt hierfür war am Praça Luis de Camões.

Diese Touren kosten nichts, man gibt jedoch am Schluss ein selbstbestimmtes Trinkgeld.

Durchgeführt werden sie von Einheimischen, die dort seit Jahren leben und einen nicht nur an die touristischen Orte bringen sondern auch Dinge zeigen und erklären die nicht unbedingt in jedem Reiseführer stehen.

Unser Tourguide hieß Rafa, und wollte zu allererst von uns wissen woher wir kommen und was uns an Lissabon interessiert, damit er mehr drauf eingehen konnte. Die Teilnehmer kamen aus aller Welt: Neuseeland, Australien, Frankreich, Rumänien, Italien, England, Amerika...

Unsere Gruppe bestand aus 29 Teilnehmern, was groß erscheint aber sehr gut funktionierte.

Nach der Vorstellungsrunde starteten wir in Richtung Bairro Alto, das absolute Barviertel der Stadt.

Weiter ging es dann nach Baixa, Chiado und zu guter letzt nach Alfama.

Hierüber ist es relativ schwierig viel zu erzählen denn man muss einfach selbst bei der Tour gewesen sein um diese Eindrücke zu erleben. Ich versuche jedoch euch in Bildern das ganze näher zu bringen :-).

Die Tour dauerte gute 3 Stunden, kann aber ganz nach Tourguide variieren, denn die Portugiesen sind für Ihre Improvisationskünste bekannt. Außerdem fand sie in englisch statt. Am Vormittag wird eine Tour auch in spanisch angeboten, leider jedoch keine in deutsch.

 

Der heutige Abend wäre aufgrund des darauffolgenden Feiertags perfekt zum Bar erkunden geeignet, nicht jedoch nach 9 km Fußmarsch durch und über Lissabons Hügel ;-).

Tag 3

Unser Weg führte uns heute zu erst wieder nach São Sebastião, von dort aus fuhren wir weiter nach Rato.

Wir wollten den bekannten Friedhof Cemitéro dos Prazeres besuchen. Von der Metrostation Rato aus brauchten wir zu Fuß etwa eine halbe Stunde durch Campo de Ourique. Es wäre auch ein Bus gefahren, jedoch wollten wir etwas mehr von der Gegend sehen.

Am Friedhof angekommen gingen wir voller Ehrfurcht zwischen den Grabstätten hindurch.

Ein wenig mulmig zu Mute war uns schon, da man durch die Türen mancher Gräber sehen konnte. =O

Aber ein Besuch hier lohnt sich, ist der Friedhof doch so ganz anders als bei uns zu Hause.

Anschließend liefen wir weiter zur nächsten Bushaltestelle, um von dort aus nach Belem zu fahren.

Dort liefen wir einfach am Ufer entlang, picknickten mit Blick auf die Brücke Ponte 25 de Abril (die mich stark an die Golden Gate Bridge erinnerte) und genossen das schöne Wetter.

Im Anschluss erkundeten wir die Läden in Baixa Chiado, wo ich endlich eins der berühmten Pastéis de Nata probierte. Man kann unmöglich nach Lissabon fahren ohne eins dieser leckeren Puddingtörtchen zu testen!

Anschließend schlenderten wir noch durch das Viertel Encarnação, wo wir eine weitere der Standseilbahnen fanden: Ascensor da Glória.

Den Tag ließen wir im Hard Rock Café bei bestem Essen ausklingen. Ein Besuch dort kann ich sehr empfehlen. Das Personal war super freundlich, das Essen wirklich ausgezeichnet und die Einrichtung leicht verrückt. Wie bereits in Orlando entdeckt, schwebt auch hier ein roter Cadillac an der Decke!

Tag 4

Für heute hatten wir einen ausgiebigen Strandtag geplant.

Mit der Metro fuhren wir bis Cais do Sodre, wo wir in den Zug weiter nach Santo Amaro de Oeiras stiegen.

Wir entscheiden uns für diesen Strand da er nur wenige Minuten zu Fuß vom Bahnhof weg war.

Bei den anderen Stränden in der Nähe hätte man circa eine halbe Stunde laufen müssen.

Und wir wurden belohnt. Der Strand war beinahe menschenleer, sauber und sehr schön.

Von hier aus konnten wir sogar bis zur Brücke Ponte 25 de Abril blicken.

Praktisch war auch, dass direkt am Strand ein kleines Café und auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Mc Donalds war.

Gegen Abend brachen wir auf zurück zu unserer Unterkunft, wo wir uns nur kurz frisch machten, um dann gleich wieder zurück nach Baixa Chaido zu fahren.

Wir wollten wenigstens einmal in unserem Urlaub richtig Portugiesisch essen gehen. Leider wurden wir auch hier wieder enttäuscht, nachdem es anfangs jedoch sehr vielversprechend ausgesehen hatte.

Davon ließen wir uns den Abend nicht vermiesen und testeten dafür noch eine Bar in der Nähe, in der die Stimmung sehr gut war. Unter der Woche war auch hier weniger los, was uns nicht davon abhielt bis nach Mitternacht zu bleiben, um meinen Geburtstag rein zu feiern ;-).

Da wir knapp die letzte Metro verpassten und nicht mit dem Bus fahren wollten, nahmen wir ein Taxi. Das ist in Lissabon sehr günstig und so zahlten wir für die Fahrt nur 7€. Man sollte vorher jedoch immer fragen, was die Fahrt von A nach B in etwa kostet, damit man nicht über den Tisch gezogen wird.

Tag 5

An unserem letzten Tag, oder besser gesagt halben Tag, blieben wir in Almeda, tranken in dem gleichen Cafe wie an unserem ersten Tag einen Cappuccino, ließen uns ein Pasteis de Nata schmecken und genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen bevor es zurück ins kalte Deutschland ging.

Es war bestimmt nicht meine letzte Reise in diese wunderschöne vielseitige Stadt. Wir haben zwar sehr viel gesehen, aber Lissabon hat noch viel mehr zu bieten. Um das alles zu sehen braucht man definitiv mehr als fünf Tag. Muss ich wohl noch mal hinfliegen ;-)

 

xoxo

Bis bald

eure Tina

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